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Rettungsschwimmsport

Viele kennen es noch aus der Serie Baywatch… Es gibt auch im Rettungsschwimmen Wettkämpfe. In Europa teilen sich diese in Open Water (See, Meer) und Pool (Freibad, Hallenbad) auf. Die SLRG Weinfelden nimmt jährlich im Sommer an den Staffel-Schweizermeisterschaften Pool teil.

Die SLRG hat ein Nationalteam, welches regelmässig an internationalen Anlässen wie an den Europa- und Weltmeisterschaften teilnimmt. Weltweit zählen die Länder mit langen Meeresküsten (USA, Australien etc.) zu den Top-Nationen.

Pool-Disziplinen

Der Schweizermeistertitel im Rettungsschwimmen wird in den Pool-Disziplinen vergeben, welche jeweils in 4er-Teamstaffeln ausgetragen werden. Ein Team besteht aus 4 - 6 Athleten, welche je nach Stärken und Wünschen in den einzelnen Disziplinen eingesetzt werden können.

Seit 2016 werden auch Titel in den einzelnen Disziplinen vergeben. Den eigentlichen Schweizermeistertitel gewinnt man aber nach wie vor mit dem Gesamtsieg über alle Disziplinen.

Puppenstaffel

Ein Rettungsschwimmer muss in der Lage sein, einen Erschöpften, Verletzten oder Bewusstlosen einige Meter zu transportieren. Genau in dieser Fähigkeit misst man sich in dieser Disziplin. Wobei die neuesten reglementkonformen Schlepptechniken wohl besser nicht an echten Patienten ausprobiert werden sollten...

4 x 25m

Jeder Athlet schleppt die Rettungspuppe 25m. Es gibt verschiedene Schlepp- und Wechseltechniken.

Gurtretterstaffel

Der Gurtretter besteht neben der Gurte aus einem Seil, an dessen Ende ein Auftriebskörper aus Schaumstoff angebracht ist. Bei der Rettung trägt der Rettungsschwimmer die Gurte diagonal über Schulter/Oberkörper, während der Auftriebskörper einem panischen und/oder erschöpftem Schwimmer die Möglichkeit bietet, sich daran festzuhalten. Bei dieser Staffel wird der Gurtretter zum Abschleppgerät umfunktioniert.

4 x 50m

  • Nr. 1: 50m Freistil
  • Nr. 2: 50m Freistil mit Flossen  
  • Nr. 3: 50m Freistil mit Gurtretter, anschliessend Rettling für Nr. 4
  • Nr. 4: 50m Freistil mit Flossen, Gurtretter und Abschleppen des Rettlings

Rettungsleinenstaffel

Dies ist die Kraft-Disziplin, bei welcher man mit Erfahrung punkten kann. Der Rettungsschwimmer trägt ein „Schulter-Gstältli“, an welchem eine über 50m lange Leine befestigt ist. Der Lebensretter schwimmt mit dem „Gstältli“ auf die andere Seite der Schwimmbahn, wo bereits der Rettling (ein Team-Kollege) auf ihn wartet. Der Retter fasst den Rettling unter die Achseln und hält ihn fest, damit die anderen Teamkollegen auf der entgegensetzten Seite die beiden zurückziehen können.

In der Rettungspraxis kann mit dieser Technik sehr effizient und sicher eine Person aus einem Gewässer geholt werden.

4 x 100m

  • Nr. 1 schwimmt 50m Freistil mit Leine, Nr. 3 ist Rettling für die 50m-Rückweg, Nr. 2 + 4 ziehen die Beiden zurück
  • Nr. 2 schwimmt 50m Freistil mit Leine, Nr. 4 ist Rettling für die 50m-Rückweg, Nr. 1 + 3 ziehen die Beiden zurück
  • Nr. 3 schwimmt 50m Freistil mit Leine, Nr. 1 ist Rettling für die 50m-Rückweg, Nr. 2 + 4 ziehen die Beiden zurück
  • Nr. 4 schwimmt 50m Freistil mit Leine, Nr. 2 ist Rettling für die 50m-Rückweg, Nr. 1 + 3 ziehen die Beiden zurück

Hindernisschwimmen

In dieser Disziplin sind schnelle Sprinter gefragt. Der Schwimmer muss zweimal ein Hindernis überwinden. Dabei ist ein optimales Ab- und Auftauchen beim Hindernis erforderlich.

Die Idee hierfür stammt wohl aus einer Krisensituation, in welcher viele Gegenstände im Wasser den Weg zum Opfer versperrten.

4 x 50m

Jeder Athlet schwimmt 50m. Wobei auf 12.5m und 37.5m ein Hinternis untertaucht werden muss. Dieses reicht 60cm unter die Wasseroberfläche.

Flossenstaffel

Bei der Flossenstaffel sind vor allem starke Beine und tiefer Atmungsbedarf gefragt. In der Regel verwenden die Schwimmer grosse Fiberglasflossen, welche bei entsprechendem Training einen starken Vortrieb ermöglichen. Die 50m Puppe schleppen der Nr. 3 ist besonders gefürchtet.

4 x 50m

  • Nr. 1: 50m Freistil mit Flossen
  • Nr. 2: 25m Tauchen + 25m Freistil mit Flossen, am Ende Puppe hoch holen
  • Nr. 3: 50m Puppe schleppen
  • Nr. 4: 50m Puppe schleppen mit Flossen

Rettungsstaffel

Diese Disziplin kam 2016 neu dazu und kombiniert viele Fertigkeiten des Rettungsschwimmens.

Eine Notfallsituation im oder am Wasser erfordert oft die Kombination vieler Hilfsmittel.

4 x 50m

  • Nr. 1: 50m Freistil
  • Nr. 2: 25m Freistil, Puppe hoch holen + 25m Puppe schleppen
  • Nr. 3: Sobald 2 angeschlagen hat, Flossen und Gurtretter anziehen + 50m Freistil
  • Nr. 4: Übernahme Grutretter, Puppe an Gurtretter befestigen + 50m Schleppen

Rettungsballwerfen

Das exakte Zuwerfen eines Schwimmkörpers einer erschöpften und/oder panischen Person ist bei der Wasserrettung unabdingbar. Der in Not geratene Schwimmer kann sich am Auftriebskörper festhalten. Durch das Werfen des Rettungsballs soll verhindert werden, dass sich der Helfer selbst in Gefahr bringt.

4 x 2 Bälle. Punkte werden nach Treffgenauigkeit vergeben. Die Damen werfen auf 13m und die Herren auf 18m Entfernung.