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Wandern bis die Sohlen von den Schuhen fallen

von SLRGAdmin

Bei schönstem Sonnenschein und guter Laune genossen wir einige Wanderkilometer und viele Höhenmeter im eindrücklichen Aletschgebiet im Wallis.

Am 11. September sattelten 4 Männer und 7 Frauen frühmorgens ihre Wanderrucksäcke und schnürten die Wanderschuhe. Das Wetter war gut, die Stimmung auch. Bettina, unsere Wanderführerin, hatte das Weekend geplant und alles bestens vorbereitet. Nachdem in Winterthur auch die letzten zugestiegen sind, war Umsteigen in Zürich angesagt. Aufgrund hoher Belegung im Zug sprinteten wir bis ans Ende und fanden dank Eveline im letzten Wagen viel Platz und superbequeme Sitzgelegenheiten in einem umklassierten 1.Klasse-Wagen. Dieser brachte uns bis nach Brig. Mit Postauto und Gondelbahn erreichten wir am Mittag die Belalp. Dort starteten wir motiviert und frohen Mutes unsere Wanderung Richtung Oberaletschhütte. Nach einem ersten Abstieg verpflegten wir uns aus dem Rucksack und nahmen dann den Aufstieg über gut 700 Höhenmeter entlang des Gletschers in Angriff. Der Weg führte uns über einen Fluss, den Felsen entlang und immer wieder über grosse Tritte. Dank der Solidarität von Hampi und Peter schaffte auch Andrea trotz starker Bauchschmerzen den Weg. Conny konnte nach der Kollision Kopf und Fels mit dem nötigen Verbandsmaterial aus den unterschiedlichsten Rucksäcken versorgt werden. Und Eveline hat ihre Sohlen mit Tape wieder befestigt. Fabian machte dank seiner Uhr genaue Angaben über die geschafften Höhenmeter. Nachdem wir all diese Hindernisse überwunden hatten, genossen wir in der Oberaletschhütte SAC ein kühles Getränk und das Ablegen der Wanderrucksäcke und Schuhe, während Peter ein erfrischendes Bad nahm. Die Tomatenspaghetti mit Thon und Oliven waren Geschmackssache, aber das Nachtessen stillte den Hunger und machte Marina und Bettina mutig für ein nächtliches Bad. Wir liessen den Abend bei Wein, Frantic-Spiel, Tee und Gesprächen in gemütlicher Runde ausklingen. Livia klärte die ältere Generation über diverse Genderbegriffe auf. Die Frage, ob wir nun Schwimmly oder Schwimmerly sind, ist nicht abschliessend geklärt. Was wohl klar war, dass die Hüttenwartin uns auf die Nachtruhe aufmerksam machen musste und wir die letzten waren, die unsere Schlafplätze aufsuchten.

Am Sonntag, 12. September stärkten wir uns mit einem feinen Frühstück und nahmen den Abstieg in Angriff. Die Frühaufsteher hatten zuvor Steinböcke entdeckt oder wunderschöne Bergpanoramas fotografiert. Wir wanderten abwärts bis ins tiefe Tal, begegneten Ziegen auf ihrem Alpabzug, beobachteten ein Murmeltier und waren pünktlich um Mittag bei der Hängebrücke. Die Überquerung war imposant und so anstrengend, dass wir direkt nach der Brücke unser Mittagessen benötigten. Beim Aufstieg zur Riederfurka waren die Zeitangaben nicht ganz klar und die Wegweiser erstaunten uns immer wieder. Eine Gruppe mit Livia, Penelope und Peter eilte voraus, Oli hängte sich dankbar Conny's Schritttempo an und auch die Ausgepowerten und Blasengeplagten schaffte das letzte Stück rechtzeitig. Von der Riederalp liessen wir uns mit der Gondelbahn ins Tal fahren. In Mörel reichte die Zeit für Bier oder Coupé und erfrischende Getränke, bevor wir die Heimreise mit dem Zug antraten. Was vergeht sind Muskelkater, Blasen an den Füsse und Rückenschmerzen – was bleibt sind super Erinnerungen an die Bergwelt, die tolle Gemeinschaft und die unvergesslichen Erlebnisse (sowie zwei Paar ausgediente Wanderschuhe mit losen Sohlen).

Bericht: Conny

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